Fall 140
Leitbefunde:

Ungewöhnlicher Fall einer jahrelangen Behandlung mit "Adjustierten Aufbissbehelfen" auf Grund juristischer Auseinandersetzungen einer Berufsgenossenschaft und der Patientin

Patientenidentifikation: 12592

Geschlecht: weiblich

Region Wohnort: Itzehoe

Erstvorstellung im „CMD-Centrum-Kiel“: 07.10.2010

Alter zum Zeitpunkt der ersten Vorstellung im „CMD-Centrum-Kiel“: 61 Jahre

Behandlungszeitraum Funktionsdiagnostik/-therapie: 07.10.2010- heute

Beschwerden vor Beginn der Behandlung im „CMD-Centrum-Kiel“:

  1. Schmerzstärke 10 auf einer Skala von 0 bis 10
  2.  „Ich habe starke Kopfschmerzen im Bereich des Hinterhauptes und des seitlichen Schädels“
  3. „Ein Gefühl, als wenn sich das ganze Gesicht zusammen zieht“
  4. „Mein Biss ist total daneben“
  5. „Ein Gefühl, als ob ich alle meine Zähne rausholen möchte“
  6. „Ich beiße mir in Wange und Lippen“
  7. „Meine rechte Gesichtshälfte ist vollkommen verspannt“
  8. „ Ich habe starke Beschwerden im Halssschulternackenbereich“
  9. „Ich habe Krämpfe im vorderen Halsbereich“
  10. „Manchmal fallen die Ohren zu“, (Tubenfunktionsstörung)
  11. „Mein rechtes Auge tut weh“
  12. „Mein rechtes Augenlid zuckt“
  13. „Mein rechtes Auge ist zu eng“
  14. „Ich habe ein schiefes Bild, weil die Augen unterschiedlich sehen“
  15. „Ich habe wandernde Schmerzen in den Kiefern“
  16. „Ich habe ein Ziehen im linken Arm, am linken Körperstamm und in der rechten Hand“
  17. „Morgens ist meine linke Hand richtig taub“
  18. „Ich schlafe sehr schlecht, weil ich wegen starker Schmerzen aufwache, kann nicht auf dem Hinterkopf liegen“
  19. „Stark unangenehme Blähungen, die ich vorher nicht kannte“
  20. „Ich bin stark zugempfindlich“
  21. „Ich kann schlecht laufen“
  22. „Ich habe zwei verschiedene Körperhälften“
  23. „Ich habe das Gefühl, dass meine ganze linke Seite nicht funktioniert“
  24. „Manchmal fällt mein Unterkiefer runter“
  25. „Das eheliche Zusammenleben ist gestört“
  26. „Ich bin immer müde und erschöpft

Besonderheiten des Behandlungsfalles:

Die Patientin hatte am 15.11.2006 einen wegebedingten KFZ-Unfall. In der Folge wurde der Patientin als Unfallfolge eine "CMD" von Seiten der Berufsgenossenschaft zuerkannt. Am 07.10.2010 hat die Patientin erstmalig das "CMD-Centrum-Kiel" aufgesucht. Mit einem adjustierten Aufbissbehelf" gelang es die Beschwerden der Patientin reproduzierbar von Schmerzlevel "10" auf Schmerzlevel "4" zu senken. In der weiteren Folge wurden der Berufsgenossenschaft die notwendigen Behandlungspläne für eine kausale Sanierung der Patientin vorgelegt. Diese bestanden aus Implantationen im Seitenzahngebiet zur Wiedererrichtung knochengestützter "Pfeiler" für einen festsitzenden Zahnersatz und nachfolgend die Einstellung der Bisslage mit "Laborgefertigten Dauerprovisorien" und eine abschließende "Definitive funktionstherapeutische Rekonstruktion". Nach Vorlage der Behandlungsplanungen zog sich die Berufsgenossenschaft von ihrer Anerkennung der "CMD" als Unfallfolge des wegebedingten "KFZ-Unfalls" zurück. Der Fall liegt jetzt vor dem Sozialgericht zur Entscheidung. Derartige Rechtsverfahren dauern in der Regel mehrere Jahre und können weitere Jahre in der Berufungsverhandlung verbleiben. Das Gericht hat gleichzeitig verfügt, dass die Berufsgenossenschaft, bis hin zu einer endgültigen Entscheidung, die Patientin beschwerdelindernd mit Aufbissbehelfen versorgen muss. So wird die Patientin seit 2010 in einem Abstand von ca. 4 Monaten mit Aufbissbehelfen versorgt. Diese Aufbissbehelfe werden von der Patientin praktisch 24 Stunden am Tag getragen. Die Aufbissbehelfe werden regelmäßig, alle paar Wochen, aufwändig kontrolliert und feinkorrigiert. Es wurden jetzt erneute Gespräche von Seiten der Berufsgenossenschaft angeboten, weil man dort erkennt, dass mit Aufbissbehelfen zwar eine Übergangszeit bestritten werden kann, aber keine endgültige Lösung des Problems zu erreichen ist. Die Patientin hat inzwischen 6 Aufbissbehelfe erhalten (Stand Anfang 2013). Im Schnitt muss der Aufbissbehelf bei einer 24 Stundentrageweise alle vier Monate erneuert werden. Kontrollen der Okklusion finden im Schnitt alle vier Wochen statt.

Ein gerichtsbeauftragtes Gutachten bestätigt die bei der Patientin vorliegende "CMD" und einen Zusammenhang zwischen Schleudertraum, nach einem KFZ Auffahrunfall und dem Auftreten einer "CMD"

 

Beschwerdeniveau zu Beginn der Behandlung auf einer „Skala von 0-10“: 10

Beschwerdeniveau am Ende der funktionstherapeutischen Behandlung im „CMD-Centrum-Kiel“: 2-4

Physiotherapie als Begleitmaßnahme: Ja, wegen anderer Beschwerden

Osteopathie als Begleitmaßnahme: Nein

Nachsorge der funktionstherapeutischen Behandlung im "CMD-Centrum-Kiel“: nn

Fotoserie 12592

Nachweis und "ungewollte" Behandlung einer "CMD" mit einer Folge von "Adjustierten Aufbissbehelfen" über Jahre hinweg, im Sinne der Wiederherstellung einer symptomatischen "Kompensation" der bestehenden Beschwerden, bis hin zu einer kausalen, definitiven Rekonstruktion der Patientin